Warum beim XRP-Kurs trotz starker Community-Käufe ein Absturz von 41 Prozent droht

XRP handelt gerade bei etwa 1,86 USD. Der Kurs ist in den letzten 24 Stunden um ungefähr 2 Prozent gefallen und in einem Monat fast 15 Prozent gesunken. Der XRP-Kurs steckt weiterhin in einem fallenden Kanal fest. Sollte diese Marke fallen, besteht ein Risiko für einen Rückgang um 41 Prozent.

Das Besondere an dieser Situation ist, dass gleich mehrere Käufergruppen langsam aktiv werden. Langfristige Halter kaufen wieder, kurzzeitige Halter kommen hinzu. Trotzdem ist eine Gruppe weiterhin nicht überzeugt. Wegen dieser Meinungsverschiedenheiten sieht der Chart weiter bärisch aus.

Langfristige Holder kehren zurück – Bärenmarkt bleibt bestehen

Der Kurs bewegt sich seit Anfang Oktober in einem abwärts gerichteten Kanal. Jeder Anstieg endete bisher an der oberen Trendlinie. Das Muster zeigt, dass bei einem Durchbruch nach unten ein Rückgang um 41 Prozent möglich ist. Obwohl XRP jetzt näher an der oberen Trendlinie liegt, gibt es erste Unterstützung „on-chain“.

Langfristige Halter haben ihr Verhalten geändert. Das sieht man am „Hodler net position change“-Wert.

Fast drei Wochen lang wurde netto verkauft. Doch Anfang Dezember hat sich der Trend verändert. Vom 3. bis 26. Dezember gab es jeden Tag einen negativen Nettowert bei der Hodler-Kennzahl. Am 27. Dezember kauften Langzeit-Halter dann 9,03 Millionen XRP dazu. Am 29. Dezember wurden es sogar 15,90 Millionen XRP. Das Kaufvolumen ist in 48 Stunden um fast 76 Prozent gestiegen.

Durch diese Käufe bleibt XRP in der Nähe der oberen Trendlinie des fallenden Kanals. Allerdings konnte der Kurs den Kanal bisher noch nicht nach oben durchbrechen.

Kurzfristige Käufer steigen ein – doch Wale verkaufen wieder

Kurzzeitige Halter (ein bis drei Monate) haben ihren Anteil von 9,58 Prozent am 29. November auf 12,32 Prozent am 29. Dezember gesteigert. Das zeigt der HODL-Waves-Indikator. Dabei sortiert diese Metrik die Gruppen nach Haltezeit.

Oft sorgen diese Halter für schnelle Kursanstiege, doch sie steigen auch als Erste bei Schwankungen wieder aus. Ihr Kaufverhalten hat zwei Seiten: Es kann Abstürze verhindern, aber auch zu zusätzlichem Verkaufsdruck führen, wenn der Kurs nicht stark genug steigt.

Die „Whales” machen aktuell das Gegenteil: Sie verkaufen, vermutlich weil sie merken, dass die kurzzeitigen Halter trotz dem schwachen Muster viel XRP aufnehmen.

Die Gruppe mit 100 Mio. bis 1 Mrd. XRP hielt am 28. Dezember nur noch 8,13 Mrd. XRP statt zuvor 8,23 Mrd. Das bedeutet einen Abbau von 100 Mio. XRP, also rund 186 Mio. USD weniger.

Bei der Gruppe mit 1 Mio. bis 10 Mio. XRP sank der Bestand von 3,58 Mrd. auf 3,55 Mrd. Das sind 30 Mio. XRP weniger, was etwa 55 Mio. USD an Verkaufsdruck entspricht.

Wenn „Whales” verkaufen und gleichzeitig zwei andere Gruppen XRP kaufen, entsteht ein Kampf. Jede Bewegung über die Chart-Grenzen wird dadurch gebremst. Das ist ein Grund, warum der Kurs immer wieder in die Mitte des Kanals zurückfällt. Sollten kurzzeitige Halter während einer Erholung verkaufen und „Whales” weiter ihre Positionen verringern, kann das die Abwärtsbewegung verstärken.

Diese XRP-Kursmarken bestimmen den nächsten Trend

Im Moment steht der Markt an einer wichtigen Stelle. Der XRP-Kurs bleibt im Kanal. XRP muss über 1,79 USD bleiben, um einen frühen Abrutsch zu vermeiden. Sollte der Kurs darüber bleiben und die Langzeit-Halter weiter kaufen, könnte XRP auf 1,98 USD steigen. Ein Tagesabschluss über 1,98 USD würde das bärische Muster aufheben. Damit wäre der Weg offen für 2,28 USD und ein bullischer Trend würde beginnen.

Aber die Gefahr ist deutlich.

Falls der Bereich bei 1,79 USD nicht hält, liegen die nächsten Kursunterstützungen bei 1,64 USD und 1,48 USD. Wenn 1,48 USD verloren geht, verlässt der Kurs den Kanal und es besteht ein Risiko von 41 Prozent in Richtung 1,27 USD oder noch tiefer.

Gerade im Moment hat der breite Kauf der Community die Struktur nicht umgedreht. Er hat den Rückgang nur verlangsamt. Damit sich das Bild wirklich ändert, müssen die großen Investoren zurückkehren. Bis dahin erzeugt jede Erholung im Kanal weiter Verkaufsdruck.

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