Caroline Ellison, die ehemalige Chefin von Alameda Research und zentrale Person im FTX-Skandal, ist nicht mehr im Gefängnis.
Laut den Unterlagen des US Bureau of Prisons wurde Caroline Ellison aus dem Bundesgefängnis in das Residential Reentry Management (RRM) in New York verlegt. Dieser Schritt bedeutet, dass sie nun im sogenannten offenen Vollzug lebt und nicht mehr in Haftanstalten untergebracht ist. Das Thema FTX-Skandal ist dabei weiterhin eng mit den Begriffen wie Krypto-Börse verbunden.
Im System des Bureau of Prisons ist Ellison zwar weiterhin in Bundeshaft, aber mit einem geplanten Entlassungsdatum am 20. Februar 2026. Allerdings zeigt ihr aktueller Status, dass sie sich nicht mehr in einer Haftanstalt befindet.
RRM steht für Residential Reentry Management. Hier sollen Insassen auf den Alltag nach ihrer Haft vorbereitet werden. Dabei kann es sich um einen Aufenthalt im Übergangswohnheim oder in Hausarrest handeln, nicht mehr im Gefängnis.
Wer im RRM bleibt, steht zwar noch unter Aufsicht des Bureau of Prisons, aber es gibt weniger Einschränkungen. Die Betroffenen dürfen arbeiten gehen, haben begrenzten Kontakt zu anderen und bereiten sich auf das Leben nach der Haft vor.
Im Gegensatz zum Gefängnis gibt es in den RRM-Einrichtungen keine Zellen, keine Wärter und deutlich mehr Freiheit. Trotzdem gelten weiterhin strenge Regeln für Überwachung und Bewegungsfreiheit.
Ellisons Verlegung zeigt also, dass sie sich jetzt in der sogenannten Wiedereingliederungsphase ihrer Haftstrafe befindet und nicht offiziell entlassen ist.
Im Jahr 2022 bekannte sich Ellison schuldig wegen mehrfachen betrügerischen Verhaltens im Zusammenhang mit der unrechtmäßigen Verwendung von FTX-Kundengeldern.
Als Chefin von Alameda Research, einer Handelsfirma, die eng mit der Krypto-Börse FTX verknüpft war, gab sie zu, Handelsgeschäfte und Finanzaktionen ausgeführt zu haben, bei denen Summen in Milliardenhöhe aus Kundeneinlagen genutzt wurden.
Jedoch hoben die Staatsanwaltschaft und das Gericht klar hervor, dass Ellisons Rolle sich von der des FTX-Gründers Sam Bankman-Fried unterschied. Er entwickelte die Strukturen für den Betrug, während Ellison keinen Einfluss auf die Börsen-Technik, die Aufbewahrung der Kundengelder oder die Führung hatte.
Ihre Zusammenarbeit war entscheidend. Ellison wurde zu einer wichtigen Zeugin der Justiz und half mit ihren Aussagen, Bankman-Fried zu überführen. Im Jahr 2024 wurde sie vom Bundesgericht zu zwei Jahren Haft verurteilt. Berücksichtigt wurde ihre Mithilfe, ihr frühzeitiges Geständnis sowie die untergeordnete Rolle im Fall.
Warum ist Ellison nicht mehr im Gefängnis, während Terraform-Labs-Mitgründer Do Kwon seine 15-jährige Haftstrafe in den USA wegen Betrugs antritt, der mit dem Zusammenbruch des Stablecoins TerraUSD zu tun hat?
Die Staatsanwaltschaft meint, dass Kwon Investoren bewusst über die Stabilität des Terra-Algorithmus getäuscht hat und so Verluste von über 40 Mrd. USD verursachte.
Anders als Ellison war Kwon Gründer, prominenter Vermittler und der Entwickler des Systems, das letztlich kollabierte. Die verschiedenen Strafen zeigen, dass Gerichte zwischen Schöpfern und Umsetzern solcher Systeme unterscheiden.
Der Übergang Ellisons vom Gefängnis in die Gemeindeaufsicht ist juristisch normal, sorgt aber dennoch für Diskussionen. Kritiker sagen, dass dies zeigt, wie unterschiedlich Verantwortliche im Krypto-Skandal behandelt werden.
Die Staatsanwaltschaft sieht darin die Umsetzung gängiger Strafgrundsätze: Kooperation, geringere Entscheidungsgewalt und Verantwortung für das eigene Handeln.
Im Moment bleibt Ellison unter staatlicher Aufsicht. Dennoch wirft ihr Auszug aus dem Gefängnis, auch wenn er nur vorübergehend ist, erneut die Frage auf: Wer trägt wirklich die Konsequenzen, wenn große Krypto-Firmen und Systeme wie eine Krypto-Börse zusammenbrechen?
Der Beitrag FTX-Skandal: Caroline Ellison jetzt frei – Kommt sie zu leicht davon? erschien zuerst auf BeInCrypto - Krypto News.


